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Tirols Bundesligisten im Q&A

  • Autorenbild: Fabio Thaler
    Fabio Thaler
  • 24. Sept.
  • 7 Min. Lesezeit

Mit den Swarco Raiders Tirol und den Pirlo Kufstein Towers spielen zwei Tiroler Teams in der BASKETBALL ZWEITE LIGA. Die TI Eagles Innsbruck treten in der Damen BASKETBALL ZWEITE LIGA an und mit Felix Jambor ist ein Tiroler Headcoach beim amtierenden Vizemeister BBC Dragonz Nord in der win2day BASKETBALL SUPERLIGA. Am Rande der achten Auflage des arte Cup in Kufstein fanden Tirols Vertreter in den österr. Bundesligen Gelegenheit für einen Austausch zum Tiroler Basketball und Ausblick auf die anstehende Saison.


• Andreas Scheicher (Head Coach - TI Eagles Innsbruck – Damen Basketball Zweite Liga)

• Stefan Oberhauser (Sektionsleiter - Basketball Swarco Raiders Tirol – Basketball Zweite Liga)

• Amir Medinov (Head Coach - Swarco Raiders Tirol – Basketball Zweite Liga)

• Felix Jambor (Head Coach - BBC Nord Dragonz – win2day Basketball Superliga)

• Xavi Mascaro (Head Coach - Pirlo Kufstein Towers – Basketball Zweite Liga)

• Michael Pilger (Obmann - Pirlo Kufstein Towers – Basketball Zweite Liga)


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Amir Medinov – Head Coach Swarco Raiders Tirol:


F: Was ist als primäres Ziel der Raiders für die kommende Saison ausgegeben?

A: Für die kommende Saison ist definitiv das primäre Ziel die Entwicklung unserer eigenen jungen Spieler. Wie haben die zwei Erath-Brüder von Kufstein bekommen und mit unserem Dennis, Rico, Sven und Marco ist es die oberste Priorität die Spielminuten auf die Jungen zu verteilen.


F: Wie bist du mit der Vorbereitung bis jetzt zufrieden?

A: Die Vorbereitung läuft bis jetzt gut. Wir sind zwar immer die Letzten mit dem Beginn der Vorbereitung aber die Saison dauert so lange, und da versuche ich immer den Spielern die Zeit zu geben den Sommer für sich zu nützen. Wir sind seit einer Woche in der Vorbereitung – bis jetzt läuft es gut.


F: Wo liegen die Stärken der Raiders in der kommenden Saison?

A: Wie immer versuchen wir schnell und mit starker Defense zu spielen – das ist schon immer meine Philosophie und wir bleiben in dieser Richtung.


Stefan Oberhauser – Sportlicher Leiter und Sektionsleiter Basketball Swarco Raiders Tirol:


F: Wie siehst du die Entwicklung des Tiroler Basketball auf Bundesebene mit den Vertretern TI Eagles Innsbruck, Swarco Raiders Tirol und Pirlo Kufstein Towers?


A: Ich finde das alles sehr positiv was da passiert. Wir sind sehr froh, dass es mit Kufstein und uns noch ein Team in der zweiten Bundesliga gibt, das sich schon so gut etabliert hat und als Verein so wächst. Wir sehen es auch bei uns wie viele Kinder bei den Tryouts dabei sind. Da spielt das Bundesliga-Team als Zugpferd eine große Rolle – die Kinder sehen das Team und möchten selber einmal dorthin kommen. Der Erfolg bei den TI-Damen ist natürlich sehr cool!


F: Wo siehst du die größten Herausforderungen in der anstehenden Saison für die Sektion Basketball bei den Raiders?


A: Da gibt es viele! Natürlich, dass die Spieler happy bleiben, die Teamchemie passt, die Verletzungen ausbleiben, dass die Spieler gut betreut werden,… Da gibt es ganz viele Aspekte die zusammenstimmen müssen, damit es eine gute Saison wird. Wir sind inzwischen gut aufgestellt und ich bin zuversichtlich, dass es eine gute Saison 2025/26 wird.


F: Wird man dich noch einmal auf dem Spielfeld sehen können?


A: Ich würde sehr gerne spielen. Ich hoffe es ist vielleicht nochmal beim Bundesliga-Team möglich – sonst ist es vielleicht bei den Oldstars (LL-Team). Wo genau weiß ich noch nicht, aber ich bin schon wieder dabei ins Training einzusteigen und dann schauen wir einfach was passieren wird.


Andreas Scheicher – Head Coach TI Eagles Innsbruck:


F: Welches Ziel hast du im Team für diese Saison ausgegeben?


A: Da wir jede Saison kadertechnisch davon abhängig sind, welche Spielerinnen in Innsbruck studieren, ist unser Kader jedes Jahr etwas anders. Unser Ziel ist es immer unseren Spielstil bestmöglich umzusetzen. Es ist kein Geheimnis, dass wir immer bzgl. Körpergröße ein kleines Team sind und wir immer Fullcourt-Verteidigung spielen. Das wird auch diese Saison wieder so sein. Das Saisonergebnis können wir nicht vorhersagen, weil wir auch neue Teams in der Liga haben. Wir haben diese Saison mit Enns und Eisenstadt zwei neue Teams in der Liga, die sicher auch gut besetzt sind.


F: In den letzten drei Saisonen galten die Eagles als Favoriten für die Meisterschaft in der Basketball Damen Zweite Liga. Knapp hat es nach starken Grunddurchgängen in den Playoffs dann nicht für den Titel gereicht. Haben diese Erfahrungen deine Saisonplanung beeinflusst – wie?


A: Nein nicht direkt. Ich glaube die Saisonergebnisse haben hauptsächlich damit zu tun, dass im Final Four doch einige Teams anders besetzt waren als im Grunddurchgang und sich mit Erstligaspielerinnen verstärkt haben. Es war daher schwer uns auf die gegnerischen Teams vorzubereiten. Wir freuen uns auf diese Saison, weil wir auch in der neuen National League antreten und dort vier Spiele gegen Erstligateams haben werden. Das hilft uns in der Vorbereitung auf die Playoffs. Ich hoffe, dass die anderen Teams auch während der Saison stärker besetzt spielen. Es ist eine sehr ausgeglichene Liga – auch wenn wir drei Saisonen in Folge den Grunddurchgang gewonnen haben, war es durch knappe Ergebnisse nicht ganz so eindeutig wie es vielleicht nach Außen ausgesehen hat.


F: Du warst mehrere Jahre als Athletiktrainer in der BBL (1. Deutsche Bundesliga) bei ProfiHerrenteams tätig und bist danach wieder in Tirol im Damenbasketball aktiv geworden. Was macht Damenbasketball für dich aus?


A: Einerseits soll natürlich eine Gleichberechtigung sein und zusätzlich um auch ganz ehrlich zu sein: Gerade im Athletik-Bereich ist im Frauen-Basketball noch Aufholbedarf. So gesehen, kann man aus einem Team vergleichsmäßig noch viel mehr rausholen, weil im Herrenbereich macht das ohnehin schon jeder. Vielleicht nicht jeder in der gleichen Qualität aber es geht jeder in die Kraftkammer, es macht jeder Schnelligkeitstraining, usw. Im Damenbereich ist das noch nicht so, und da kann man einen Wettbewerbsvorteil erwerben indem man auch Athletiktraining einbaut.


Felix Jambor – Head Coach BBC Nord Dragonz:


F: Die letzten Monate waren für die BBC Nord Dragonz ein emotionales Auf und Ab. Zuerst schließt der Verein mit dem österreichischen Vizemeistertitel die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte ab, um kurze Zeit später zu erfahren, dass sich der Namenssponsor zurückzieht und die Lizenz für die BSL aus finanziellen Gründen in Frage steht. Gib uns bitte einen Rückblick zu dieser turbulenten Zeit.


A: Die letzte Saison war natürlich ein Wahnsinn! Wir sind aus einer schweren vorigen Saison gekommen, in der wir im letzten Spiel noch den Klassenerhalt geschafft haben. Dann so einen Turnaround zu schaffen und in der folgenden und erst dritten Saison in der win2day Basketball Superliga im Finale zu stehen war eine unglaubliche Reise. Es war uns dann klar, dass ein Umbruch bevorsteht, denn wenn man als Underdog-Team eine so erfolgreiche Saison spielt, dann werden immer ein paar Spieler zu höheren Ligen bzw. zu anderen Clubs wechseln. Als die Lizenz in Frage gestanden ist, war das natürlich ein Schock, aber wir haben uns darauf vorbereitet und auf dem aufgebaut, was wir in den letztes Jahr entwickelt haben. Wir haben dann in mehreren Bereichen umstrukturieren müssen. Das Management hat einen unglaublichen Job gemacht, damit wir die Lizenz bekommen haben und wir ein Spielerbudget haben, mit dem wir ein junges und hungriges Team zusammenstellen konnten. Wir freuen uns auf die kommende Saison und haben uns beim arte Cup in Kufstein darauf supergut vorbereiten können.


F: Wo siehst du die Dragonz am Ende der Saison?


A: Unser Ziel sind die Playoffs. Es wird wahrscheinlich noch schwerer als letztes Jahr die Playoffs zu erreichen, aber wir haben Selbstvertrauen und wir werden in den richtigen Momenten vollen Fokus haben und wenn alle fit sind und wir zusammen Spaß haben Basketball zu spielen, dann ist es auch diese Saison wieder möglich.


F: Du bist ja gebürtiger Innsbrucker und hast deine Basketballwurzeln in Tirol – da verfolgst du doch sicher auch die Entwicklung des Tiroler Basketballs. Wo siehst du die Tiroler Teams auf Bundesebene in den nächsten drei Jahren?


A: Es ist super und es freut mich total, dass es in Tirol bei den Herren mit den Towers und den Raiders wieder zwei Bundesligisten gibt. Es ist toll, dass es sich so entwickelt und, dass sich auch im Nachwuchs einiges tut. Die Erfolge des TI-Damen-Teams sind auch stark. In drei Jahren da müssen entweder Raiders oder Towers in der win2day Superliga sein – vielleicht sogar beide.


Xavi Mascaro – Head Coach Pirlo Kufstein Towers


F: Wo siehst du die Stärken des Teams in dieser Saison?


A: Ich denke die hervorstechendste Stärke ist unser offensives Talent. Wir haben viele verschiedene offensive Optionen. Wir haben auch ein sehr ambitioniertes Team. Es ist spürbar, dass jeder Spieler mit dem Ziel gekommen ist, in die win2day Superliga aufzusteigen und ich bin mir sicher, dass diese Vision der Spieler ein Vorteil in den Herausforderungen der Saison sein wird.


F: Wie war der bisherige Verlauf der Vorbereitung?


A: Es war eine schwierige Preseason – aber ich glaube, dass uns das in den Schlüsselmomenten der Saison dann auch helfen kann. Wir hatten viele Verletzungen, was es für uns schwierig machte, am höchstmöglichen Level mit dem Team zu trainieren und uns als Team aneinander zu gewöhnen. Die Vorbereitungsmatches gegen starke Gegner und mit kurzer Rotation haben aber den Charakter der Spieler gezeigt.


F: Wo liegt der Fokus in den letzten beiden Wochen bis zum Saisonstart?


A: Der Fokus bis zum Saisonstart liegt darin einen Rhythmus zu finden und die Verbindung zwischen den Spielern in der Offensive zu stärken. Wir werden auch an verschiedenen Defensiv-Varianten und am Rebounding arbeiten – das wird entscheidend sein, wie erfolgreich das Team sein wird.


Michael Pilger – Obmann Pirlo Kufstein Towers:


F: Abseits der sportlichen Leistungen – auf welche Projekte legen die Towers ihren Fokus in dieser Saison?


A: Definitiv auf die Entwicklung des Nachwuchses. Wir haben einen neuen, erfahrenen Nachwuchskoordinator aus Spanien engagiert, der für die U14, U16, U19 verantwortlich ist. Das wird klar ein Fokus sein für die neue Saison, dass wir in der Nachwuchsbetreuung professioneller aufgestellt sind. Der zweite Punkt ist das Heimspielerlebnis für unsere Fans noch weiter zu verbessern. Wir haben mit den Skyrise Flyers ein eigenes Cheerleadingteam, dass bei jedem Heimspiel dabei sein wird. Wir planen eine große LED-Anzeigetafel anzuschaffen und damit das Zuschauererlebnis noch weiter zu steigern! Das dritte Ziel ist es den Verein breiter aufzustellen und noch mehr aktive als auch unterstützende Mitglieder zu bekommen. Ich möchte mich herzlich bei allen Helfern, Sponsoren und Unterstützern bedanken!


F: Wo siehst du die größten Herausforderungen für die Towers als Verein in der kommenden Saison?


A: Das Team ist neu zusammengestellt. Das heißt sie müssen sich als Team erst noch richtig finden. Da liegt die Herausforderung darin, dass wir nicht so viel Zeit haben – die Saison startet am 4. Oktober gleich mit einem schweren Programm. Der Head Coach und das Team müssen fokussiert arbeiten, damit wir von Beginn an ein gutes Team haben. Abseits des Sportlichen ist es eine große Challenge und unser erklärtes Ziel das Budget als Verein noch weiter auszubauen – wir möchten nicht stagnieren – wir wollen weiter wachsen!


F: Wie siehst du die Konkurrenz zwischen den beiden Tiroler Teams Raiders und Towers in der Basketball Zweite Liga?


A: Die Raiders haben sicher wieder ein gutes Team. Das hat man jetzt beim arte Cup in Kufstein gesehen. Ich glaube wir werden uns wieder auf Augenhöhe begegnen. Letzte Saison sind beide bis ins Halbfinale gekommen, das heißt im Tiroler Basketball an sich bewegt sich sehr viel. Diese Saison werden wir uns wieder heiße Matches sowohl in Kufstein als auch in Innsbruck liefern. Auf das freue ich mich – wir werden sehen wer dann am Ende weiterkommt.

 
 
 

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